Echtheitsmerkmale der Freimarken und
Unterscheidung der Nachdrucke
Der Wert zu ½ Schilling, schwarz auf blau und dunkelblau
Wie in den Vorbemerkungen zum Kapitel beschrieben, übernehme ich für diesen Handbuchteil Texte und Bilder aus dem Forum stampsX. Erkennbar sind die Bilder an den angegebenen Bildrechten [HoKra], die Textpassagen zu diesen Bildern sind ebenfalls von dort übernommen.
Aufbau eines Bogens und Feldmerkmale
Die 1861 erschienenen Marken - entgegen der Notierung im Michel sind beide Marken in diesem Jahr hergestellt - wurden in zwei Halbbogen zu je 100 Marken gedruckt. Der gesamte Bogen besteht aus 16 Umdruckblocks (in der Zeichnung kursiv eingetragen) zu je 12 Marken und 8 Einzelmarken. Der erste Umdruckblock ist blau hinterlegt, die 12 Einzelmarken sind darin in Normalschrift angegeben.
Bei der dunkelblauen 1b sind die 8 Marken der letzten Reihe anders als bei der 1a:
linker Halbbogen: 7, 8, 5, 6, rechter Halbbogen 3, 4, 1, 2.
Die Aufnadelung der einzelnen Umdruckblocks erfolgte bei der 1a sehr ungenau. Senkrechte gerade Linien lassen sich nicht ziehen, ohne einzelne Marken zu schneiden. Auch waagerechte gerade Linien lassen sich nur unterhalb der 4. bis unterhalb der 9. waagerechten Reihe ziehen. Zwischen den einzelnen Umdruckblocks existieren teilweise große weite Abstände.
Bei der 1b wurden die einzelnen Marken wesentlich genauer aufgenadelt. Die Blockabstände sind relativ gleichmäßig. Die Marken stehen in geraden Reihen unter- und nebeneinander.
Der erste Umdruckblock, links von der 1a, rechts von der 1b [HoKra] |
Die Feldmerkmale der Marken im Umdruckblock finden sich in allen Umdruckblöcken eines Bogens und sind für die 1a und 1b gleich. Im obigen Bild sind die Feldmerkmale durch rote Kreise markiert, im foldgenden werden die Merkmale detailliert dargestellt und beschrieben. Die Nummerierung der Marken im Block entspricht der Nummer im obigen Bild.
Feldmerkmale im Umdruckblock
Alle 1. Marken
Links am "L" in "HALBER" ein farbiger Punkt,
im Kopf des "T" von "POSTMARKE" ein kleiner, waagerechter Strich, - bei der 1b ist dieser Strich meist nicht erkennbar,
unterbrochene Trennlinie unterhalb des "T" von "POSTMARKE",
schwarzer Strich im zweiten "L" von "SCHILLING"
1a | 1b | [HoKra] |
Alle 3. Marken
Unten am "C" von "SCHILLING" ein farbiger Fleck,
schwarze Schmierung rechts neben der "1" von "1/2" im Wertzifferkästchen rechts oben,
schwarzer Strich über dem "B" von "BERGEDORF"
1a |
Alle 5. Marken
Unten am Fuß des "B" von "BERGEDORF" nach links ein schwarzer Strich, - bei der 1b oft nicht erkennbar,
ein schwarzer Punkt im rechten Strich des "H" in "SCHILLING" links fast am Fuß
1a |
Alle 6. Marken
Strich vor der "1" oberhalb des Bruchstrichs von "1/2" im Wertzifferkästchen links oben,
Unterbrechung in der Trennlinie in Höhe des "N" von "EIN",
links von der "2" von "1/2" im Wertzifferkästchen rechts oben zwei kleine Striche in Form ">"
1a | 1b | [HoKra] |
Alle 8. Marken
Zwischen rechtem Fußstrich und Bogen des ersten "R" von "BERGEDORF" dünner, schwarzer Strich,
oberhalb des zweiten "R" von "BERGEDORF" an der Trennlinie ein kleiner Strich,
zwischen Kugel unten rechts und Kettenring farbiger Fleck, der den Kettenring unterbricht
Bild fehlt noch | ||
1a |
Alle 9. Marken
Ein farbiger Strich links am "I" in "EIN" etwas über der Mitte,
rechts im "O" von "POSTMARKE" ein schwarzer Punkt,
unterhalb der "2" der linken unteren Eckwertziffer eine Lädierung der Einfassungslinie
1a | 1b | [HoKra] |
Alle 10. Marken
Ein schwarzer Fleck, der "IL" in "SCHILLING" und die zwei darüber befindlichen Glieder des Kettenkreises verunstaltet
1a | [HoKra] |
Eine Ausnahme bildet bei der 1a der 16. Umdruckblock:
die Buchstaben "IL" wurden auf dem Druckstein nachgebessert, sind aber immer noch etwas zu kurz, im Kopf des "L" befindet sich nur ein schwarzer Punkt, die Verschmierung der Kettenglieder besteht aber wie bei allen 10. Marken. Bei der 1b sind die Verschmierungen auch im 16. Block vorhanden.
Alle 11. Marken
Druckausfälle links unterhalb des hellen oberen Wappenteils des Adlers,
Trennungslinie rechts unter dem zweiten "L" von "SCHILLING" stark verdickt - Feld 193 der 1b zeigt nur eine ganz geringe Verdickung,
ähnliche Verdickung der Trennungslinie etwas tiefer zwischen „S“ von „SCHILLING“ und der Bruchziffer „1“. Einige wenige Felder zeigen hier nur eine geringere Verdickung
1b |
Alle 12. Marken
Markante Druckausfälle im rechten unteren Teil des Wappenturms, besonders auffällig bei der 1b
1a | 1b |
Unterscheidung von Original und Nachdruck
Originalmarke mit den wichtigsten Echheismerkmalen
1. Saubere, deutliche Querbalken in den Buchstaben „A“ und „H“
2. Kein Punkt im oberen Teil des rechten „N“-Striches in „EIN“
3. Klare, deutliche Schlingen der ringartigen Wappenumrahmung
4. Im Kettenring unter dem zweiten "E" in "BERGEDORF" ist mitten im Kreis ein waagrechter Strich
5. Der obere Teil des Schildes hat drei lange und eine kurze Linie
Originale Marke 1a [HoKra] |
Jean-Baptiste Moens erstellte von der Bergedorfmarke Nr. 1 Nachdrucke in zwei Auflagen, 1872 und 1887.
Nachdruck von 1872
1. Punkt im oberen Teil des rechten „N“-Striches in „EIN“
2. Undeutliche, teilweise verstümmelte Querbalken in den Buchstaben „A“ und „H“
Nachdruck von 1872 [HoKra] |
Nachdruck von 1887
1. Punkt im oberen Teil des rechten „N“-Striches in „EIN“ *)
2. Heller Adlerkopf
3. Weniger klare Glieder der Ringkette
4. Zerrissene Wellenlinien
5. Sehr unsaubere Buchstaben
Nachdruck von 1887 [HoKra] |