Echtheitsmerkmale der Freimarken und
Unterscheidung der Nachdrucke
Der Wert zu 1½ Schilling, schwarz auf hellolivgelb
Wie in den Vorbemerkungen zum Kapitel beschrieben, übernehme ich für diesen Handbuchteil Texte und Bilder aus dem Forum stampsX. Erkennbar sind die Bilder an den angegebenen Bildrechten [HoKra], die Textpassagen zu diesen Bildern sind ebenfalls von dort übernommen.
Aufbau eines Bogens und Feldmerkmale
Die acht Marken links in den beiden Halbbögen sind kopfstehend gedruckt.
In der linken Bogenhälfte steht der 4. Block 1 mm höher als die drei vorigen. Unten schließen die Blocks fast in gerader Linie ab. In der rechten Bogenhälfte steht der 9. etwas tiefer als der 10. Block. Unten schließen beide aber gleichmäßig ab. Der 11. Block steht etwas tiefer als die beiden benachbarten. Der 13. Block ist kürzer, der 15. Block länger als die Blocks 14 und 16.
Der gewellte Wappenuntergrund ist bei der Nr. 3 oft schwächer gedruckt, an manchen Stellen fehlt er in kleinen Bereichen sogar ganz.
Der erste Umdruckblock der Nr. 3 [HoKra] |
Feldmerkmale im Umdruckblock
Alle 1. Marken
Oben am Ende des Worts ein klein wenig zu weit eingerückt,
schwarzer Punkt unter dem „G“ von „SCHILLING“
Alle 3. Marken
Unten einwandfrei, oben am Ende des Worts ein wenig zu weit eingerückt,
kleiner Fleck rechts oben im „I“ von „SCHILLING“,
schwarze Schmierung unter dem Aufstrich des "K" von "POSTMARKE"
Alle 5. Marken
Oben und unten viel zu weit eingerückt,
so dass über den Buchstaben nur noch eine feine, schwarze Linie vorhanden ist
Alle 6. Marken
Einwandfrei eingenadelt,
winziger, schwarzer Punkt oben im "R" und mehr oder weniger ausgeprägter farbiger Punkt
rechts oberhalb des "G" von "BERGEDORF"
Alle 7. Marken
Unten am Anfang des Worts nicht weit genug eingerückt,
die schwarze Linie über den Buchstaben unklar, bröckelig,
kleiner, klarer, farbiger Punkt zwischen "HI" von "SCHILLING" ganz oben am Kopf
Alle 8. Marken
Oben am Ende des Worts zu wenig eingerückt,
schwarzer Punkt links auf dem Fuß von "N" im ersten "EIN", der den senkrechten Balken zu kurz erscheinen lässt
Alle 9. Marken
Oben viel zu wenig und unten ein klein wenig zu weit eingerückt,
schwarzer Strich am "L" von "LHPA" unter dem "B" von "BERGEDORF",
schwarzer Punkt auf dem "S" von "SCHILLING"
Alle 11. Marken
Oben und unten ein klein wenig zu weit eingerückt,
schwarzer Punkt unterhalb "IN" von "SCHILLING",
Keil unterhalb des "H" von LHPA auf dem Kreis
Unterscheidung von Original und Nachdruck
Originalmarke mit den wichtigsten Echheismerkmalen
1. Münzbezeichnung „SCHILLING“ ohne "E" (Es gibt auch Fälschungen mit derselben Münzbezeichnung!)
2. Linke untere Bruchziffer „1“ mit doppeltem Anstrich
3. Keine dreieckige nach unten weisende Verschmierung unter rechtem Teil der burgartigen Wappenhälfte,
Originale Marke Bergedorf Nr. 3 [HoKra] |
Jean-Baptiste Moens erstellte von der Bergedorfmarke Nr. 3 Nachdrucke in zwei Auflagen, 1872 und 1887.
Nachdruck von 1872
1. Münzbezeichnung „SCHILLINGE“
2. Verschmiertes Posthorn und dreieckige nach unten weisende Verschmierung unter rechtem Teil der burgartigen Wappenhälfte
3. Doppelter Anstrich der unteren Bruchziffer „1“ unklar, teilweise verkleckst
4. Feine Parallellinie am "I" von "EINHALB" linksseitig mit einer Verbindungsstelle fast am Fuß Bei vielen Marken ist nur diese Verbindungsstelle ohne die Linie sichtbar
5. Schwarzer Verbindungsstrich rechts am Kopf der Bruchziffer „1“ im obereren linken Wertzifferfeld
6. Wellenlinien meist noch recht deutlich
Nachdruck von 1872 [HoKra] |
Nachdruck von 1887
1. Münzbezeichnung „SCHILLINGE“
2. Bruchziffer „1“ etwas kleiner und mit einem Anstrich
3. Verschmiertes Posthorn und dreieckige nach unten weisende Verschmierung unter rechtem Teil der burgartigen Wappenhälfte
4. Wellenlinien noch unklarer, teilweise mit deutlichen Ausfällen
5. Oberhalb des Adlerschnabels meist ein mehr oder weniger großer schwarzer Fleck
6. Unsaubere Buchstaben
Nachdruck von 1887 [HoKra] |