Teil VI:Besonderes
 Der Briefkasten am Berliner Bahnhof

Nachdem bei der Einrichtung der Beiderstädtischen Post die alte postalische Außenstelle Bergedorfs in Hamburg, „Der Wirth im Bergedorfer Haus“, aufgegeben worden war, wurde am Berliner Bahnhof in Hamburg (von hier gingen die Züge nach Bergedorf) ein Briefkasten aufgestellt, in den für Bergedorf bestimmte Briefe eingeworfen werden konnten. Die Post aus dem Briefkasten wurde in einem verschlossenen Kasten nach Bergedorf befördert und dort im Postamt mit einem Schlüssel geöffnet. Sodann wurde die Herkunft der Post mit Rotstift vorderseitig handschriftlich mit „Hbg“ oder anderen Kürzeln vermerkt. Auf der Rückseite der Briefe wurde der Aufgabestempel des Beiderstädtischen Postamts abgeschlagen.

 
Hamburger Bahnhof
Der Hamburger Bahnhof von 1848 bis 1903 auf einer Postkarte

 

 

Bewertungen

b
Bhfvorderseitige Rötelnotiz ´Hbg´500,-
BhfZvorderseitige Rötelnotiz ´Hbg´ mit Zusatz700,-
 Bgd - Hbf

 

Bhf,  Brief aus dem Briefkasten am Berliner Bahnhof ohne Zusatz vom 19.o7.186o

 

Der Brief an die Redaktion der Eisenbahn-Zeitung in Bergedorf sollte ursprünglich als bezahlter Brief bei der Post in Hamburg aufgegeben werden. Der Vermerk ´frei´ wurde mit Bleistift gestrichen und der Brief dann in den Briefkasten am Berliner Bahnhof geworfen. In Bergedorf wurde mit Rötel ´Hbgbhf.´ notiert. Weitere Notiz ´Pt.  I´ für das Porto von Hamburg nach Bergedorf. Pt. wurde zusätzlich unterstrichen, damit klar war, dass der Freivermerk nicht gilt und der Empfänger das Porto zu zahlen hatte.

 

 Bgd- BhfZ

 

BhfZ, Brief aus dem Briefkasten am Berliner Bahnhof mit Zusatz vom 24.12.1856

 

Der Brief an Herrn Ed, den Herausgeber der Eisenbahn-Zeitung, trägt den Vermerk ´Hbg II´, die römische Ziffer II ist vermutlich eine Kennzeichnung für den 2. Zug. Rückseitig trägt der Textbogenstempel ´II T´ für die 2. Tour. Das Porto ´I´ wurde wie üblich mit Rötel notiert.

 

 Frankierter Brief

 

HH 8, Frankierter Brief aus dem Briefkasten am Berliner Bahnhof

 

Seit der Einführung von Marken in Hamburg konnte man auch frankierte Briefe in den Briefkasten werfen. Die Entwertung der Marken erfolgte im Postamt Bergedorf – nach Einführung des Strichstempels mit eben diesem. Der Brief wird in III.2. Bergedorf-Stempel auf Hamburger Freimarken bewertet.

 

 Aus Briefkasten

 

Brief mit Vermerk ´aus dem Briefkasten´

 

Der Brief an den Amtsverwalter Dr. Lindenberg in Bergedorf sollte zunächst als bezahlter Brief aufgegeben werden. Der Absender strich den Vermerk ´frey´ und warf ihn in einen Briefkasten der Preussischen Post. Auf dem preussischen Bahnhofspostamt wurde der Brief mit dem Aufgabestempel ´HAMBURG BAHNHOF´ versehen. Der Brief stammt nicht aus dem Bergedorfer Briefkasten am Berliner Bahnhof.