III.1. Verwendung Dänischer marken in Bergedorf
Bergedorf war nicht nur ummittelbarer Nachbar des damals dänischen Herzogtums Lauenburg, sondern die Exklave Geesthacht war von Dänisch-Lauenburgischem Gebiet umgeben. Schon zu Zeiten der Reihefuhre und der Bergedorfer Amtsboten Post nutzten die Nachbarn Bergedorfer Posteinrichtungen (und umgekehrt). Die postalischen Beziehungen zwischen Bergedorf und Dänemark waren nachbarschaftlich vielfältig, aber nicht immer unkompliziert.
Nach langen Verhandlungen kam es am 3o.o9.1857 zum Postvertrag zwischen Bergedorf und Dänemark. In diesem Vertrag wurde unter anderem geregelt, dass die Bergedorfer Post in dänisches Gebiet (neben dem Königreich selbst die damals dänischen Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg) nach dänischen Tarifen mit dänischen Freimarken zu frankieren war. Zu diesem Zwecke erhielt die Bergedorfer Post dänische Marken und verkaufte diese am Schalter.
Die Portotaxe je Loth betrug bei Barfrankierung 6 dänische Skilling, im Falle der Frankierung mit Marken 4 Skilling.
Die Entwertung der dänischen Marken erfolgte bis 1861 mit dem Bergedorfer Textbogen-Stempel (Ortsstempel) und nach der Einführung eigener Bergedorfer Marken mit dem Strichstempel.