I.3. Die Zeit der Französischen Besatzung

Das Amt Bergedorf war vom 6. November 18o6 bis zum 3. Dezember 1813 unter französischer Besatzung bzw. Teil des französischen Kaiserreiches. Lediglich vom 17. März bis 31. Mai 1813 gab es ein kurzzeitiges russisches Besatzungsintermezzo (ohne bisher festgestellte postalische Hinterlassenschaft).
An die Stelle der Thurn und Taxisschen Post trat 18o6 zunächst die „Großherzoglich-Bergische Post“, ab 18o8 dann die „Kaiserlich-Königliche Französische Post“. Die Hannoversche Post konnte zunächst noch bis zum 1.1o.181o weiter tätig sein, wurde dann bis zum 2o.o2.1811 Teil der „Königlich-Westphä‐lischen“ und danach bis Ende 1813 Teil der „Kaiserlich-Französischen Post“.

Eigentliche Poststempel aus der „Franzosenzeit“ sind für das Amt Bergedorf nicht bekannt, Postscheine jedoch – ehemalig hannoversche – wohl. Zudem wurden Amtsbriefe – wegen der den Behörden zustehenden Portofreiheit - mit Behördenstempeln versehen, und zwar für die per 1.1.1811 neu gebildeten Gemeinden Alten- und Neuengamme sowie Kirchwerder mit einem Ovalstempel (in Kirchwerder mit zwei Typen), in Bergedorf mit einem Rahmenstempel mit Blockschrift. Behördliche Stempel, die die Portofreihei anzeigen werden Franchisestempel genannt.

 

 F PS 2 Postschein (ehem. Hannoversch) im Kaiserlich-Französischen Post-Comtoir gebraucht, ohne ́fr. ́

F PS 2 Postschein (ehem. Hannoversch) gebraucht im Kaiserlich-Französischen Post-Comtoir, ohne ́fr. ́

 

BEWERTUNGEN

1811 Postscheine mit und ohne handschriftlichen Zusatz ´fr.´ für Frankreich.

F PS1ehemaliger Hannoversche Postschein, handschriftlich ´fr.´hinzugefügt500,-
F PS2dito, aber ohne ´fr.´400,-

 

Die Zahl der bekannten Postscheine ist gering. Weniger als 10 Stück waren in den letzten Jahrzehnten „auf dem Markt“. Von den so genannten Bürgermeisterbriefen der Franzosenzeit sind nur wenige in jüngerer Zeit auf dem Markt bekannt. Allerdings sollen im Staatsarchiv Hamburg noch Briefe vorhanden sein.

 

1811 Stempel zur Portofreiheit der Gemeinden (Franchiese-Stempel, keine Poststempel)

F 1zweizeliger Rahmenstempel (R2) ´LE MAIRE / DE BERGEDORFF´2.500,-
F 2Olalstempel ´le Maire d' Altengamm´ in Schreibschrift
aStempelfarbe schwarz1.500,-
bStempelfarbe rotNN
F 3Olalstempel ´le Maire de Neungamm´ in Schreibschrift
aStempelfarbe schwarz2.500,-
bStempelfarbe rotNN
F 4
aOlalstempel ´LE MAIRE DE KIRCHWÄRDER´ in SerifenschriftNN
bOlalstempel ´Le Maire de Kirchwaerder´ in Schreibschrift2.500

 

 F 1 Rahmenstempel  ́LE MAIRE DE BERGEDORFF ́

24.o5.1812, Brief von Bergdorf nach Neuengamme mit dem Stempel  F1

 

 F 2a  ́le Maire d ́Altengamm ́

Brief von Altengamme nsch Bergedorf mit dem Ovalstempel F 2a

 

 F 4a  ́LE MAIRE DE KIRCHWÄRDER ́

Brief von Kirchwerder nach Altengamme mit dem Ovalstempel 4a (Quelle nicht bekannt)

 

  Oben: F 4b  ́Le Maire de Kirchwaerder ́ in Schreibschrift

Brief von Kirchwerder nach Bergedorf mit dem Ovalstempel 4b [Huys,I S.18]