II.3. Das Lübeck-Hamburgische Postamt

Am 3o. März 1847 wurde in Bergedorf die Eröffnung eines Lübeck-Hamburgischen Postamtes zum 1. April 1847 bekannt gemacht. Franz Wilhelm Ludwig Paalzow (bisher Leiter des preußischen Postamtes) wurde als Postmeister bestellt. Bei Strafandrohung wurde angeordnet, dass alle Post mit der Beiderstädtischen Post zu befördern sei. 

 Lediglich die Thurn und Taxissche Post durf- te im Rahmen ihrer Befugnisse weiter (bis 1851) tätig sein. Die Tätigkeit der Bergedorfer Landpost Reppenhagens war zunächst – bis 1853 – von der Gründung der Beiderstädtischen Post nur in soweit berührt als für sie jetzt statt des „Amtsboten“ das neue Bergedorfer Postamt zentraler Kooperationspartner war (siehe auch vorheriges Kapitel).

In Hamburg entfiel das Wirtshaus „Bergedorfer Haus“ als quasi Bergedorfer Auslandspostamt. Die Post nach und über Hamburg wurde mit der Hamburger Stadtpost abgewickelt. Am Berliner Bahnhof in Hamburg wurde ein Postkasten der Bergedorfer Post angebracht, in den Post nach Bergedorf eingeworfen werden konnte (s. Teil V).

Die Beiderstädtische Post übernahm 1853 die Reppenhagensche Bergedorfer Landpost und damit auch Geesthacht, das zum o1.1o.1853 einen eigenen (Zweikreis-)Stempel erhielt. Der BLPA-Stempel wurde als Nebenstempel weiterverwendet. Er wurde allen aus dem Landgebiet kommenden und ins Landgebiet gehenden Briefen vorderseitig, meist oben links aufgedrückt. 1857 kamen die so genannten Hamburger Marschgebiete postalisch zu Bergedorf.

Seit dem o1.o1.1856 gehörte Bergedorf zum Deutsch-Österreichischen Postverein. Das verschiedene Mitglieder des Deutsch-Österreichischen Postverein Bergdorf schon früher als zum Postverein zugehörig betrachtet haben, ist davon unabhängig. Ein Abschnitt im Handbuchteil wird darauf genauer eingehen.

Zum 31.12.1867 endete die Bergedorfer Post-Eigenständigkeit: Mit dem o1.o1.1868 war nicht nur Hamburg alleiniger Eigentümer von Bergedorf geworden, sondern mit Hamburg wurde Bergedorf Teil des Norddeutschen Bundes und -Postbezirkes.